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Kegellade

Die Kegellade ist eine Bauform der Windlade in Orgeln, die sich insbesondere im 19. und frühen 20. Jahrhundert verbreitet hat. Sie gehört zu den sogenannten Einzelventilladen und unterscheidet sich damit grundlegend von Schleifladen, bei denen die Windzufuhr über durchgehende Schleifen geregelt wird.


Jede Pfeife ist über ein eigenes Ventil – den „Kegel“ – mit der Windkammer verbunden. Wird eine Taste auf der Klaviatur gedrückt, aktiviert die Traktur (meist pneumatisch oder elektrisch) das entsprechende Kegelventil, das sich nach unten bewegt. Dadurch wird die Verbindung zwischen der Windkammer und der betreffenden Pfeife geöffnet, sodass Wind einströmt und ein Ton erklingt.

Im Gegensatz zur Schleiflade, bei der die Pfeifenreihen (Register) durch eine gemeinsame Schleife gesteuert werden, erfolgt bei der Kegellade die Ansprache jeder einzelnen Pfeife über ein eigenes Ventil. Das ermöglicht eine größere Flexibilität im Bau, insbesondere bei pneumatischen oder elektrischen Trakturen, und erleichtert die Realisierung komplexerer Registeranordnungen.


Die Kegellade war besonders in der Spätromantik und im frühen 20. Jahrhundert verbreitet, vor allem im deutschsprachigen Raum. Sie wurde bevorzugt bei Orgeln mit pneumatischer oder elektrischer Spieltraktur eingesetzt, da sie sich für größere Instrumente und fernbediente Spieltische gut eignete.

Ihr Nachteil liegt in der aufwendigeren Mechanik und einer gewissen Trägheit der Ansprache, insbesondere bei rein pneumatischer Steuerung. Aus diesem Grund wurde sie im Laufe des 20. Jahrhunderts zunehmend von Schleifladen mit mechanischer oder elektrischer Steuerung verdrängt, erlebt aber im Zuge historischer Rekonstruktionen und Erhaltungsmaßnahmen wieder größere Beachtung.

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