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Registertraktur

Die Registertraktur ist dafür verantwortlich, dass der Organist verschiedene Register aktivieren, bzw. deaktivieren kann. Dabei haben sich in verschiedenen Epochen unterschiedliche technische Lösungen ergeben. 


Mechanisch

Die mechanische Registertraktur ist die wohl auch bekannteste. Es handelt sich hierbei um die Registerzüge. Durch zurückziehen, oder vorschieben, der Schleife werden die Register aktiviert oder deaktiviert. Dies durch ein relativ simples System: In der Regel ist die Schleife gelocht. Durch das Verschieben werden die Löcher mit der Lade und dem Pfeifenstock deckungsgleich und der Wind kann in die Pfeife strömen.


Pneumatisch

Die Schleife der pneumatischen Registertraktur funktioniert gleich wie die der mechanischen Traktur. Doch anstelle, dass die Schleife von Hand vor- und zurückgeschoben wird, wird dies durch zwei Bälge pneumatisch erledigt. Beim ziehen bläst sich der hintere Balg auf, beim zurückstossen der Vordere. Diese Form der Registertraktur wurde von Cavaille-Coll erfunden. Sie bietet ausserdem die Möglichkeit Spielhilfen, wie das Registercrescendo oder freie Kombinationen in die Orgel zu integrieren.


Elektrisch

Bei der elektrischen Registertraktur wird die Schleife nun durch Elektromagneten oder Elektromotoren verschoben. Man spricht vom Schleifenzugmagnet oder dem Schleifenzugmotor. Damit die Schleife möglichst lautlos ihre Position ändern kann, wird sie magnetisch gebremst. Was zu Beginn mit dicken Kabelsträngen realisiert wurde (ein Kabel pro Taste und Wippe) geschieht heute durch Netzwerk- oder Lichtleiterkabel. Bei der elektrischen Registertraktur werden die Registerzüge häufig in Form von Registerwippen oder Schaltern ersetzt.

Die elektrische Registertraktur hat einige Vorteile: Mit ihr ist es problemlos möglich, freie Kombinationen zu speichern, Setzeranlagen zu steuern und so die Orgel zu programmieren. Auch freistehende und bewegliche Spieltische können realisiert werden.


Doppelregistratur

Bei der Doppelregistratur wird eine mechanische Registertraktur mit Elektronik bestückt. So kann auf moderne Spielhilfen, wie z.B. Setzeranlagen, zurückgegriffen werden. Das Registrieren von Hand wird entsprechend strenger, da die Magnete und/oder Motoren mitbewegt werden müssen.

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