
Solenoidventil-Lade
Die Solenoid-Ventil-Lade ist eine moderne Bauform der Orgelwindlade, bei der elektromagnetische Ventile (Solenoide) die Luftzufuhr zu den Pfeifen steuern. Sie gehört zur Familie der Einzeltonladen, da jede Pfeife bzw. jeder Ton über ein eigenes, elektrisch angesteuertes Ventil verfügt.
Funktionsprinzip
Jede Pfeife hat ein eigenes Solenoid-Ventil.
Wird eine Taste gedrückt, sendet die elektronische Steuerung ein Signal an das entsprechende Magnetventil.
Das Ventil öffnet sich und lässt Wind zur Pfeife – der Ton erklingt.
Im Unterschied zu klassischen Windladen (z. B. Schleif- oder Kegellade) gibt es keine mechanische Verbindung zwischen Taste und Pfeife – das gesamte System arbeitet elektrisch.
Vorteile
Höchste Flexibilität in der Disposition (freie Pfeifenaufstellung möglich)
Ideal für digitale Extensionen und komplexe Transmissionen
Ermöglicht Fernsteuerung und dezentrale Pfeifenaufstellung (z. B. in mehreren Gehäusen oder Räumen)
Kein mechanischer Verschleiß durch Traktur
Nachteile
Hoher technischer Aufwand
Anfälligkeit gegenüber Stromausfällen
Pfeifenansprache kann weniger direkt wirken als bei mechanischer Traktur
Wartungsarbeiten sind meist sehr aufwändig
Windfluss wird durch die Verkabelung der Magnete in der Windlade gestört